Die Straßenkreuzer-CD geht zum Geburtstag aufs Nürnberg.Pop Festival
Es ist quasi eine urbane Bauernweisheit: Wenn der neue Straßenkreuzer-Sampler erscheint, dann weiß man, dass es mit Siebenmeilenstiefeln auf Weihnachten zugeht. Seit jetzt auch offiziell sehr erwachsenen 18 Jahren veröffentlicht das fränkische Sozialmagazin immer Anfang November ein schmuckes Mixtape auf CD. Auf dem findet sich ein handverlesener Querschnitt durch die aktuelle Musikszene der Metropolregion. Wie das Heft, so verfolgt natürlich auch die Straßenkreuzer-CD den guten Zweck: Sieben Euro von jedem verkauften Tonträger gehen als extra Weihnachts-Gratifikation an den jeweiligen Straßenkreuzer-Verkäufer.
Das Sahnehäubchen ist die Verpackung: Michael Mateijka, Chef-Fotograf der Nürnberger Nachrichten und von Tag 1 der Historie auch der des CD-Teams, stellt alljährlich unter Berücksichtigung aller Details und Charakatere die großen Bilder der Popularmusikgeschichte nach.
So schritten gleich zu Beginn im Jahr 2002 Serkan Cakmak, Udo Kuznia, Klaus-Bartsch und Ingrid Gutmann in bestem beatles’schen Gänsemarsch über den berühmten Zebrastreifen – und gaben damit den Startschuss zur bis heute zentralen Tradition, in der von AC/DC über Kiss, Abba, Deep Purple, Madness, Kraftwerk, The Who, Nirvana, Elvis Presley, Udo Lindenberg bis Robbie Williams und den Fantastischen Vier schon schabloniert wurden. Denn es sind stets die Verkäuferinnen und Verkäufer des Straßenkreuzers, die dem Cover in altem Motiv ein neues Gesicht verleihen und damit gewissermaßen Ahnengalerie und Hall of Fame gleichermaßen bilden.
Eben diese Galerie ist es, der in diesem Jahr zur Volljährigkeit ein besonderes Geschenk gemacht wird. Auf Einladung des Innenstadt-Festivals Nürnberg.Pop, das am 11. Oktober in die neunte und erstmals zweitägige Runde geht, stellt der Straßenkreuzer im „Kater Murr“ aus – und zeigt bis einschließlich dem Festivalwochenende in der gemütlichen Beiz in der Johannesgasse zum ersten Mal alle bisherigen Cover auf 30 mal 30 Zentimeter originaler Plattengröße im Rahmen einer kleinen Ausstellung, zu deren Eröffnung am 10. September um 19 Uhr die Kunsthistorikerin Natalie de Ligt eine Themeneinführung gibt. Vier Wochen später, nämlich zum Nürnberg.Pop-Auftakt am 11. Oktober, bilden die Fotos selbst dann einen Rahmen, nämlich für die vier (öffentlichen) Konzerte der regionalen Musikszene. So schließen sich Kreise.
Ausstellung „Ziemlich echte Originale“, 10.9.–13.10.2019, Kater Murr, Johannesgasse 14, Nbg, strassenkreuzer.info/strassenkreuzer-cds; nuernberg-pop.de
Text: Katharina Wasmeier |
Straßenkreuzer Redaktion
Collagen-Fotos: Michael Matejka |
Nürnberger Nachrichten